Skip to main content

Der Abbruch des Branntweinareals beginnt

Seit einiger Zeit werden durch die WBG Urbanes Wohnen St. Jobst GmbH die Voraussetzungen geschaffen, um mit dem Abbruch der Bestandsgebäude, der Tanks, des Kamins und dem Rückbau der vorhandenen Gleis- und technischen Anlagen auf dem Areal der ehemaligen Bundesmonopolverwaltung für Branntwein beginnen zu können.

So wurden die Glasflächen, vorhandene Türen und technische Einbauten aus den Gebäuden ebenso entfernt wie die zum Teil asbesthaltigen Isolierungen und Dachabdeckungen. Letztere wurden fachgerecht entsorgt, so dass von diesen Stoffen keine Gefahr ausgehen kann. Besonderheit bei den Vorarbeiten war der vollständige Rückbau eines maroden, 100 m tiefen Brunnens.

„Die Abbrucharbeiten sind an manchen Stellen eine besondere Herausforderung. Haben wir es dabei nicht nur mit „normalen“ Gebäuden zu tun, sondern auch mit meterdick einbetonierten Tanks, in denen Millionen Liter Alkohol als sogenannte Nato-Reserve im Verteidigungsfall bevorratet wurden,“ erläutert wbg-Geschäftsführer Ralf Schekira zum Beginn der Abbrucharbeiten.

Im Rahmen der Vorbereitungen zum Abbruch wurden einige technische Exponate sichergestellt, die später einmal in die Neubauten integriert werden sollen.

„Ich bin der wbg-Unternehmensgruppe sehr dankbar, dass sie vor dem Abbruch den Bestand umfassend dokumentiert hat und auch die Geschichte des Branntweinmonopols aufgearbeitet wurde. Auch freut es mich, dass ein Bestandsgebäude für Kunstschaffende erhalten bleibt. So stelle ich mir Stadtentwicklung im besten Sinne vor: Wir machen Platz für viele neue Wohnungen, integrieren vorbildlich zwei mindergenutzte Nachbarflächen, erhalten ein Stück Stadtgeschichte und gestalten ein modernes und nachhaltiges Wohnquartier“, freut sich Oberbürgermeister Ulrich Maly, bevor er in den Bagger steigt und das Startsignal für die Abbrucharbeiten gibt.

Für Interessierte
Um der Nachwelt die Historie der Bundesmonopolverwaltung für Branntwein als solches, aber auch die Geschichte des Standortes Nürnberg zu erhalten, wurde der Verein Geschichte für Alle e. V. von der wbg Nürnberg beauftragt, diese zu erarbeiten und im Rahmen eines Buches zusammenzufassen. Das Buch „Geschichte der Bundesmonopolverwaltung für Branntwein in Nürnberg St. Jobst“ ist im Sandberg Verlag erschienen und kann dort und im Buchhandel zum Preis von 14,80 € erworben werden.

Oberbürgermeister Ulrich Maly bei seiner letzten Ansprache als Vorsitzender der Aufsichtsräte der wbg-Unternehmensgruppe der Halle, die als Bestand erhalten bleiben soll.

OBM Ulrich Maly gibt unter der Regie von Baggerführer Rafal Skutta das Startsignal für die ersten Abbrucharbeiten.

Fotos: Matthias Fleischmann, wbg