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Kooperation für Balkon-Solaranlagen

Der Klimawandel beschäftigt zunehmend auch Menschen, die zur Miete wohnen. Viele wollen einen positiven Beitrag leisten. So nimmt die Nachfrage nach Balkon-Solaranlagen auch bei der wbg Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen stetig zu. 

Im gemeinsamen Bestreben, das Klima zu schützen und die Energiewende voranzubringen, haben das Referat für Umwelt und Gesundheit, das Referat für Jugend, Familie und Soziales und die wbg Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen eine befristete Kooperation vereinbart.

Grundsätzlich steht das kommunale Immobilienunternehmen der Anbringung solcher Anlagen positiv gegenüber. Allerdings müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Dazu gehört, dass die Elektrotechnik geeignet ist, den erzeugten Strom in den Kreislauf einzuspeisen, und auch die Balkonkonstruktion muss für die Montage geeignet sein. Sollte es sich um ein Gebäude im Denkmalbereich handeln, sind dazu weitere denkmalrechtliche Vorgaben zwingend zu beachten. Eine geeignete Anlage beschafft sich der Mieter auf seine Kosten selbst.

Die beiden Referate der Stadt Nürnberg haben mit ihrer einmaligen finanziellen Projekt-Förderung, unterstützt durch den Fonds für Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung der Metropolregion, die Herstellung der Voraussetzungen für die Montage im Rahmen des Projektes gefördert. So kann es beispielsweise erforderlich sein, eine Steckdose am Balkon zu installieren und eine entsprechende Leitung zu verlegen. Damit sich Menschen mit geringerem Einkommen eine solche Anlage ebenfalls anschaffen können, beteiligte sich das Sozialreferat an diesem Projekt. Diese Kosten sind zukünftig von den Mietenden zu tragen, die später auch den Nutzen der Anlage haben.

Insgesamt werden im Rahmen der Kooperation durch das Sozialamt 17 Anlagen gefördert, davon wurden zehn bereits montiert. Es liegen weitere 22 Anfragen vor, die in den Genuss eines Zuschusses durch das Umweltreferat kommen könnten. Weitere fünf Mieter haben sich bereits selbst eine solche Anlage angeschafft und montiert.

„Wir freuen uns, dass wir mit einer Finanzspritze aus den Budgets unserer Referate den Startschuss geben konnten, dass im großen Bestand der wbg das Thema Balkonsolaranlagen ankommt. Damit leisten wir gemeinsam einen Beitrag für den Klimaschutz“, erklärte Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit, bei einem Ortstermin zur Inbetriebnahme der ersten Anlagen.

„Der Beitrag unserer städtischen wbg zur kommunalen Daseinsvorsorge wird einmal mehr deutlich: Sie stellen bezahlbaren Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen bereit, sorgen mit den SIGENA-Treffs für sozialen Zusammenhalt in den Nachbarschaften und setzen nun gemeinsam mit uns ein Zeichen, dass die Energiewende nur gelingen kann, wenn sie den sozialen Ausgleich im Blick behält,“ ergänzt Sozialreferentin Elisabeth Ries.

wbg-Prokurist und Bereichsleiter Bestandsmanagement Frank Stücker ist davon überzeugt, dass in Zukunft die Nachfrage nach Balkon-Solaranlagen steigen wird. „Als wbg werden wir alles daransetzen, dass die Wünsche unserer Mieterinnen und Mieter im Rahmen der Möglichkeiten umgesetzt werden können. Klimaschutz aktiv mitgestalten, haben wir in unser Handlungsspektrum aufgenommen. Wir sind uns aber auch bewusst, dass dies an manchen Stellen nur schwer möglich ist. 

Derzeit läuft eine Fundraising-Aktion beim Klimafonds der Europäischen Metropolregion für das das Balkonsolarprojekt mit sozialem Fokus in Nürnberg. Die Projektbeschreibung findet sich unter

www.unser-klimafonds.de/balkonsolar-mit-sozialem-fokus/

WAS IST EINE BALKON-SOLARANLAGE?

Solaranlagen können auch in Form von Balkon-Solaranlagen betrieben werden. Weitere übliche Bezeichnungen für solche Anlagen sind z. B. Balkonkraftwerk, Balkon-PV, Steckersolargerät oder steckerfertige PV-Anlage.

Balkon-Solaranlagen werden in der Regel direkt über eine Steckdose an den Haus- oder Wohnungsstromkreis angeschlossen und bestehen insbesondere aus 

  • einem oder wenigen Solarmodulen (während Module für Aufdachanlagen häufig eine installierte Leistung von 300 Watt und mehr aufweisen, werden in Balkon-Solaranlagen oft Module mit deutlich geringerer Leistung verwendet) und
  • einem Wechselrichter, der den erzeugten Gleichstrom in den im Haushalt nutzbaren Wechselstrom umwandelt. 

(aus www.bundesnetzagentur.de)

Text: Dieter Barth

Auf dem Balkon, durch ein Taubennetz blickend, wbg-Prokurist Frank Stücker, Sozialreferentin Elisabeth Ries, Mieterin Samira Babayeva und Umweltreferentin Britta Walthelm (v.l.n.r.).

Umweltreferentin Britta Walthelm, wbg-Prokurist Frank Stücker und Sozialreferentin Elisabeth Ries mit weiteren Balkon-Solaranlagen im Hintergrund.

Fotos: Catrin Töllner