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Mit Begleitung unterwegs in Bus und Bahn

Wer regelmäßig in den SIGENA-Treffs der wbg-Quartiere vorbei schaut, hat sie vielleicht schon liegen sehen: die Flyer mit dem Schriftzug "Begleitdienst", mit denen für exakt diesen neuen Dienst geworben wird. Er richtet sich an all jene Menschen, die vorübergehend oder dauerhaft eingeschränkt sind und Hilfe beim Fahren mit Bussen und Bahnen benötigen.

Menschen mit Handicap können sich bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ab sofort helfen lassen.

Initiiert wurde der kostenlose Begleitdienst durch die NOA.kommunal. Die VAG Verkehrsaktiengesellschaft Nürnberg hat die Ausbildung von insgesamt zehn Mobilitätsbegleitungen sowohl fachlich als auch finanziell unterstützt. Diese speziellen Helfer können nun montags bis freitags für die Zeit zwischen 8 und 18 Uhr gebucht werden, um Menschen mit Handicap beim Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel zu begleiten. Dabei ist es völlig egal, ob jemand seh- oder gehbehindert ist, ob man vorübergehend oder dauerhaft eingeschränkt ist und ob Alt oder Jung.

"Es ist klasse, dass es diesen Service jetzt gibt, denn der Bedarf ist da", sagt die Sozialpädagogin Erika Wirth, die wbg-Fachberaterin Zukunft Wohnen im Einsatz ist. Die SIGENA-Koordinatorinnen hatten immer mal wieder von Senioren erzählt, die es schlichtweg nicht mehr wagen, sich außerhalb ihres gewohnten Umfelds zu bewegen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Weil ihnen zum Beispiel die Bedienung des Fahrkartenautomaten zu kompliziert erscheint, die Bordsteine zu hoch sind, oder sie Angst haben, die richtige Haltestelle zu verpassen. Das wiederum führe Wirth zufolge zur Selbst-Isolation und schließlich zur Vereinsamung. "Irgendwann ist die Teilhabe am sozialen Leben nicht mehr wie gewohnt möglich." Der Begleitdienst versetze die Menschen wieder in die Lage, einfach mal zum Friedhof zu fahren, einen Ausflug an den Dutzendteich zu machen oder den dringend notwendigen Arzttermin wahrzunehmen. Denn ein Taxi sei nur für all jene eine bequeme Alternative, die über das nötige Kleingeld dafür verfügen würden, erklärt Wirth, und verweist in diesem Zusammenhang auf die zunehmende Altersarmut.

Dass der neue Begleitdienst kostenlos genutzt werden kann, begrüßt die Sozialpädagogin deswegen ausdrücklich. Es muss lediglich wie gewohnt eine gültige Fahrkarte gelöst werden, in seltenen Fällen auch für die Begleitperson. Gebucht werden kann der Service frühestens zwei Wochen und spätestens drei Tage vor dem gewünschten Termin. Am eigentlichen Tag der Fahrt wird der Kunde an seiner Haustür abgeholt, zum Zielort und wieder zurückgebracht. Die Corona-Auflagen werden dabei stets eingehalten. "Wir stehen unter Beachtung aller Hygienevorgaben bereit", betont Susanne Brandes, die bei der NOA.kommunal als Einsatzleiterin für den Begleitdienst tätig ist. Sie und ihr Team freuen sich auf möglichst viele Buchungsanfragen von Interessierten. Brandes garantiert zudem gut ausgebildete und hoch motivierte Mobilitätsbegleiter. Und ihr aller Ziel ist klar: "Wir wollen dabei helfen, Selbstständigkeit und damit Lebensqualität zurück zu erlangen."

Gebucht werden kann der Service frühestens zwei Wochen und spätestens drei Tage vor dem gewünschten Termin telefonisch unter: 0911 - 5073 191 35, per Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder im Internet unter www.mobidienst-nuernberg.de