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5 Jahre „Umzugsmanagement plus“

Manchmal passt es einfach nicht mehr: Weil die Wohnung ohne Aufzug im dritten Stock liegt und das Treppensteigen zu beschwerlich geworden ist, weil das Bad nicht barrierefrei ist oder weil die Wohnung nach dem Wegzug der Kinder und dem Tod des Lebenspartners einfach zu groß geworden ist.

Die Lösung des Problems könnte der Wechsel in eine neue Bleibe sein. Doch wie finanziert man das? Und wie kommt man überhaupt an eine geeignete Wohnung? Bei solchen Fragen hilft die wbg ihren Mietern seit nunmehr fünf Jahren mit dem „Umzugsmanagement plus“. Die Tendenz ist eindeutig: Barrierefreier Wohnraum wird verstärkt nachgefragt. Diese Erfahrung macht auch Petra Sörgel. Sie leitet und koordiniert das „Umzugsmanagement plus“ seit Anfang an und hat es maß­geblich mit aufgebaut. Gleichzeitig ist die Diplom-Sozialpädagogin für den Bereich „Wohnungsanpassung“ zuständig. Wenn sie auf ihre Statistik der letzten Jahre blickt, zeichnet sich dort Eindeutiges ab: Insgesamt 27 Anfragen waren 2017 bezüglich eines Umzugs in eine barrierefreie Wohnung an sie herangetragen worden. Davon wurden sieben tatsächlich umgesetzt. In 2018 gab es 38 Anfragen und acht durchgeführte Umzüge, ein Jahr später 37 Anfragen und elf Wohnungswechsel. Bereits 2020 stieg die Anzahl der Anfragen auf stattliche 54, wovon aber lediglich fünf Umzüge durchgeführt wurden. Ein vorläufiger Höhepunkt wurde schließlich 2021 erreicht: 57 Anfragen und 21 vollendete Wohnungswechsel.

„Mittlerweile hat es sich gut rumgesprochen, dass es dieses Angebot für wbg-Mieter gibt“, sagt Sörgel. Sie freut es sehr, dass die Verantwortlichen des Unternehmens nach zweijähriger Laufzeit entschieden hatten, das „Umzugsmanagement plus“ aufrechterhalten zu wollen und es entsprechend zu finanzieren. Denn die Förderung durch das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration war 2019 ausgelaufen. Für viele Projekte bedeutet das Ende der Bezuschussung meist das Aus. Dass es absolut richtig war, das Angebot in die Zukunft zu führen, zeigen die positiven Rückmeldungen der zufriedenen wbg-Mieter, die den Service des Umzugsmanagements plus bereits genutzt haben. „Mit der neuen Wohnung steigt die Lebensqualität wieder, weil der Alltag wieder selbstständig bewältigt werden kann“, sagt Sörgel. Schließlich sei niemand gerne abhängig, und jeder möchte so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben.

Wer die Diplom-Sozialpädagogin kontaktiert, kann sich erst einmal absolut unverbindlich rundum informieren lassen. Das betont Sörgel ausdrücklich. „Der Betroffene wird zu nichts gezwungen.“ Meist schließt sich nach einem ersten Telefonat ein persönlicher Gesprächstermin an. Dabei soll geklärt werden, inwieweit die aktuelle Wohnung für den Mieter nicht mehr geeignet ist und welche Anforderungen an eine alternative Bleibe gestellt werden. Die meisten Interessenten, die sich melden, sind 60plus und alleinlebend. Ein Großteil bezieht Sozialleistungen oder verfügt nur über eine geringe Rente. Dass dies kein Hinderungsgrund für einen Wohnungswechsel sein muss, betont Sörgel ausdrücklich. Behörden wie das Jobcenter oder das Sozialamt sollten aber so früh wie möglich mit einbezogen werden. Mitunter seien Anträge auszufüllen und einzureichen. Was im Einzelfall nötig sei, weiß die wbg-Mitarbeiterin sehr genau. Sie steht den Mietern als Ansprechpartner während des gesamten Prozesses zur Seite.

Wie lange der dauert, ist wiederum stark vom Einzelfall abhängig. Und davon, ob gerade genau die Wohnung frei wird, die dem festgelegten Anforderungsprofil entspricht. Denn niemand muss zwingend die erste Wohnung nehmen, in die ein Wechsel möglich wäre. „Die Mieter müssen einverstanden sein. Es hilft niemandem, wenn es letztlich doch nicht passt und jemand unzufrieden ist oder hadert“, sagt Sörgel, die nachvollziehen kann, dass man zum Beispiel auf keinen Fall aus dem Viertel weg will, in dem man möglicherweise viele Jahrzehnte lang gelebt hat. Wo man seine Freunde hat, seine Ärzte und die gewohnten Einkaufsmöglichkeiten. Manchmal bedarf es in einem solchen Fall etwas mehr Geduld, bis etwas Passendes frei wird.

Mitunter sei ein Umzug aber auch gar nicht notwendig, so Sörgel, die bei der wbg auch für die Wohnungsanpassung zuständig ist. Es gebe mittlerweile viele bauliche Verbesserungen, die leicht umzusetzen seien und das Leben anschließend erheblich erleichtern. Auch diesbezüglich kann Sörgel kontaktiert werden und berät gerne über die Möglichkeiten und das Machbare.

Eine weitere Option ist der Wechsel ins Betreute Wohnen „Am Langwassersee“. Dort werden verschieden große öffentlich geförderte Wohnungen angeboten, die alle seniorengerecht ausgestattet sind und von der wbg vermietet werden. 

KONTAKT:
Petra Sörgel, Telefon: 0911 / 8004-168, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Text: Nina Daebel

Petra Sörgel von der wbg leitet das „Umzugsmanagement plus“

Foto: wbg-Archiv 

Illustration: Pixabay