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Energieberatung: Wer die eigenen Gewohnheiten überprüft, entdeckt Sparpotenziale

„Ein bissl was geht immer”

Wo kann man Strom und damit Energie sparen? Obwohl die N-ERGIE Strom verkauft, unterhält sie eine Energieberatung. Eva Rausch ist seit 2010 im Team und kennt sich mit den Sparpotenzialen aus.

Frau Rausch, beschäftigen Sie sich in der Krise noch mehr mit dem Energiesparen?

Rausch: Beruflich natürlich. Gerade unsere Beratung zur Sanierung von Heizungsanlagen ist im Moment sehr gefragt. Privat habe ich noch nie viel Strom gebraucht. Aber jetzt überlege ich schon, ob ich den Wäschetrockner laufen lasse oder die Wäsche lieber auf die Leine hänge.

Und wie ist das bei den Menschen, die Sie beraten?

Manche sind sparsam von Haus aus, andere gehen sorgloser mit der Energie um.

Für eine Ersparnis von fünf oder zehn Euro im Jahr lohnt sich die Abkehr von Gewohntem doch vielleicht gar nicht?

Für mein Empfinden lohnt sich Energiesparen generell – nicht nur wegen des Geldes, sondern weil Strom eine wertvolle Energie ist, die mit hohem Aufwand produziert wird. Ich sehe manchmal Verbräuche…

Was raten Sie dann?

Das ist schwierig. Klar ist: Je großzügiger ich mit Energie umgehe, desto mehr kann ich einsparen. Aber die Grenze ist sehr individuell. Ich hatte schon Menschen, die gesagt haben: „Ich brauche mein Schwimmbad aber.“ Und andere, deren Verbrauch schon deutlich unter dem Durchschnitt lag und die immer noch sparen wollten. Natürlich, wer drei Jugendliche zu Hause hat, die ewig duschen, tut sich schwer. Aber ich bin überzeugt, dass jeder noch sparen kann. Ein bissl was geht immer.

Wo steckt das größte Potenzial?

Warmwasser und die Heizung sind die größten Brocken beim Energieverbrauch im Haushalt, dann folgt alles, was erwärmt oder kühlt, und Geräte, die lange Laufzeiten haben. Das kann zum Beispiel die Tiefkühltruhe sein, das Aquarium oder der PC, an dem stundenlang gespielt wird. Da sollte man unbedingt ein Auge auf den Stromverbrauch haben.

Aha, das Aus für die Gefriertruhe?

Nein – man kann das nie über einen Kamm scheren. Der Jäger oder der Angler oder auch die Kleingärtner brauchen halt eine Gefriertruhe. Trotzdem sollte man sich die Frage stellen: Brauche ich dieses oder jenes Gerät wirklich? Auch kleine Änderungen helfen schon zu sparen: Im Kühlschrank sind 7 bis 8 Grad ausreichend und in der Tiefkühltruhe -18 Grad. 

Kann man auch zu viel sparen?

Ja, wenn etwa die Heizung so weit herunterdreht wird, dass an den kalten Außenwänden Schimmel entsteht. Oder dass man vor lauter Sparen nicht mehr lüftet – und die Feuchtigkeit in den Räumen bleibt. Auch die eigene Gesundheit sollte man nicht gefährden.

Foto: N-ERGIE, Torsten Hönig
Foto: N-ERGIE, Torsten Hönig